Lasten auf mehrere Schultern verteilen, damit Hilfe geben aber die Belastungsgrenze für Anwohner und Geschäftsleute nicht überschreiten! Unterstützung für unsere Forderung nach einem Gesamtkonzept und nach einer Dezentralität und einer damit einhergehenden Verkleinerung der Drogenszene am Neumarkt kommt von Prof. Dr. Heribert Hirte (CDU), Bundestagsabgeordneter für den Kölner Süden und Westen (Presse-Info vom 08.09.2017).
Um den Konsumraum verfestigen sich Drogenhandel und Beschaffungskriminalität
Zum Thema Drogenkonsumraum weisen Prof. Dr. Heribert Hirte (CDU) und der Aachener Bundestagsabgeordnete Rudolf Henke (CDU) in der Presse-Info vom 08.09.2017 darauf hin zu prüfen, ob eine Originalstoffvergabe oder zumindest eine Qualitätskontrolle des in den Drogenkonsumraum mitgebrachten Stoffs erfolgen kann. Denn in einem Drogenkonsumraum können nur zuvor beim Dealer illegal beschaffte Drogen legal konsumiert werden. Es findet keine Verabreichung von Drogen statt. Ohne Originalstoffvergabe im Drogenkonsumraum würde der Drogenhandel und die Beschaffungskriminalität im Umfeld eines solchen Raums florieren und sich verfestigen. Dies zeigen auch die Erfahungen mit Drogenkonsumräumen in anderen Städten, beispielsweise im Bahnhofsviertel in Frankfurt/ Main (siehe diesbezügliche ZDFinfo-Doku). Eine Qualitätskontrolle des mitgebrachten Stoffs würde zumindest Klarheit schaffen, was die Drogenabhängigen zu sich nehmen, denn schon lange ist bekannt, dass durch die Straßendealer keine reinen Substanzen verkauft werden, sondern auch mit Katzenstreu gestreckter Stoff. Eine reine Qualitätskontrolle würde aber nicht verhindern, dass die Abhängigen den Stoff konsumieren. Sie würde auch nicht die im Umfeld des Drogenkonsumraums befindliche Drogenszene trocken legen und die Beschaffungskriminalität eindämmen.
Originalstoffvergabe könnte eine mögliche Lösung sein
Eine Originalsstoffvergabe könnte aber eine mögliche Lösung sein. So könnte man die Dealerszene austrocknen, die Beschaffungskriminalität eindämmen und man wäre gleich auch noch sicher, was die Abhängigen wirklich zu sich nehmen. Wenn man dann die Drogenkonsumräume als Hilfseinrichtungen so positioniert, dass sie in einem Gesamtkonzept nur eine Zwischenstation bis zum Entzug darstellen, könnte auch ein Konsumraum zu einem echten Hilfsangebot werden. Natürlich ist auch hierbei auf jegliche Dezentralität der Szenen zu achten, um die Auswirkungen für Anwohner und Geschäftsleute so gering wie möglich zu halten. Denn schließlich muss eine Balance für alle herrschen, den Hilfesuchenden und Hilfegebenden. Ein neues „Kölner Modell“? Es wäre zumindest ein mutiger, zukunftsweisender und neuer Weg und nicht ein Mitlaufen in alten Pfaden, die nachweislich nicht den erhofften Effekt bringen.